Vierter Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute wollen wir die ehemaligen ZwangsarbeiterDie Zwangsarbeit treffen. Wir sind alle etwas aufgekratzt, weil Frau Richert uns mitgeteilt hat, dass die beiden früher auch in Gelsenkirchen und Umgebung arbeiten mussten.
Aber ich fange besser von vorne an!
Morgens hatten wir Freizeit und mussten Aufgaben erledigen, wie z.B. einen Begrüßungstext für unsere Partnerschule schreiben oder Standbilder einüben, die wir mit Schülern und Schülerinnen der anderen Schule machen wollten. Außerdem sollten wir Vorschläge für Herrn Kuzbas Geschenk sammeln (hinterher wurde aus einem Geschenk ein kleines Weihnachten für Herrn Kuzba). Gesagt, getan. Alle stürzten sich in die Vorbereitungen, zumal wir die Standbilder und den Begrüßungstext schon für den nächsten Tag brauchten. Dazu kamen dann noch die Fußspuren mit unserer offenen Meinung, die wir Herrn Hensel versprochen hatten. Doch für die Fußspuren Spuren suchen-Spuren hinterlassenhatten wir abends noch etwas Zeit.

Am späten Vormittag war es dann soweit: wir gingen zum Institut für Polnisch – Deutsche – Aussöhnung, um die beiden ehemaligen Zwangsarbeiter Herrn Czeslaw Zajaczkowski, der in Gelsenkirchen auf der „Zeche Holland“ zwangsarbeiten musste und Herrn Mieczyslaw Switalski, der auf der Zeche „Consolidation“ arbeiten mussIm Archivte, zu treffen. Die beiden konnten zwar noch etwas deutsch, doch wir hatten einen Übersetzer, der ihnen half. Herr Zajaczkowski und Herr Switalski erzählten uns gerne von ihrem Leben damals und freuten sich besonders, dass wir mit den Städtenamen und Zechennamen, die sie uns nannten, etwas anfangen konnten. Frau Richert hatte extra von zuhause Postkarten mit alten Gebäuden der damaligen Zeit, die jetzt restauriert oder abgerissen sind, mitgebracht. Unsere beiden Zeitzeugen konnten sich noch genau an bestimmte Gebäude erinnern, wie z.B. das Hans-Sachs-Haus und den alten Hauptbahnhof, der jetzt natürlich anders aussieht als damals. Aber sie haben ihn sofort wieder erkannt. Wir hatten viele Fragen, die uns geduldig beantwortet wurden. Herr Zajaczkowski und Herr Switalski Zwangsarbeiter aus Gelsenkirchenerzählten uns auch von ihrem Leben heute und von ihren Familien.

Und Herr Kuzba, unser Engel, der uns natürlich begleitet hat, hat die ganzen 2 Stunden lang, die wir uns mit den beiden Herren unterhalten haben, aufgepasst, dass wir nicht gestört wurden, da wir mitten im Durchgang des Instituts saßen. Jedesmal, wenn jemand hereinkam, sprang er mit seinen über 80 Jahren auf und ließ die Tür leise ins Schloss fallen, damit wir ungestört den Erzählungen von Herrn Zajaczkowski und Herrn Switalski lauschen konnten und setzte sich wieder hin.

Nachdem wir zum Ende gekommen waren, gingen wir noch ins Archiv, wo wir uns die ganzen Ordner mit Anträgen ansehen konnten Wir hatten noch nie so viele Aktenordner auf einem Haufen gesehen. Dort bekamen wir noch einen kleinen Überblick über die vielen Anträge und haben uns dann langsam auf den Weg in die Stadt und zurück zum Hotel gemacht, da wir Hunger hatten.
Wir beschlossen Pizza zu essen!
Nach dem Besuch in der Pizzeria trafen wir uns wieder bei unseren LehrerInnen, um unsere überschüssige Energie in die Vorbereitungen für den nächsten Tag zu stecken.

Wie fast jeden Abend fielen wir müde und erschöpft ins Bett; einige spielten noch Karten, lasen ein Buch, hörten Musik oder schauten TV, die anderen gingen schlafen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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